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Drachenwinds Leben- Seite 1

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Kapitel 1
Seite 1

DRAGON blickte verwirrt ihren Menschen hinterher. Sie fuhren weg. Einfach so. Nahmen sie nicht mit. Das blaugraue Kätzchen mit den schwarzen Pfoten, der schwarzen Schwanzspitze und den fünf schwarzen Streifen auf dem Rücken... es war alleine. Ganz alleine im Schnee, gerade erst fünf Monate alt. Sie hatte das alles nicht gewollt... das was passiert war... Es war keine Absicht gewesen.
Nie im Leben.
Hinter ihr raschelte es. Reflexartig schnellte Dragon herum und blickte in tiefgrüne Augen, deren Besitzer im Schatten verborgen war. Ihr Nackenfell sträubte sich. „Zeig dich!", piepste sie mutig, aber innerlich hatte sie Angst. Auch mit dem, was heute schon passiert war, war sie noch immer klein. Zu klein, um hier alleine zu sein.
Aus der Dunkelheit trat ein junger Kater, etwa in Dragons Alter. Sein orange-rotes Fell lag gepflegt und glatt an seinem eleganten Körper an,seine Schwanzspitze war weiß wie der fallende Schnee. Um den Hals des Katers hing ein dunkelbraunes Lederband, das wohl einmal ein ganzes Halsband gewesen war. Dragon trug auch ein Halsband, es war dunkelblau und hatte ein goldenes Glöckchen daran. Mama hatte immer gesagt, es teilt einem mit, zu wem die Katze gehörte. Aber sie hatte schon oft versucht, das Halsband zum Sprechen zu bringen und es hatte nie geantwortet. Die Kätzin begann darüber nachzudenken, ob ihre Mutter ihr vielleicht nur Lügengeschichten erzählt hatte.
„Ich bin Troy" Der fremde Kater riss sie aus ihren Gedanken und ließ Dragon zusammenzucken.
„Dragon", stellte die Kätzin sich knapp vor und sah ihn an.
„Und? Warum haben sie dich ausgesetzt?", fragte Troy gut gelaunt, aber vorsichtig.
„Ausgesetzt? Was meinst du? Sie kommen doch wieder, oder...?", sie legte den Kopf leicht schief.
Der Kater tat es ihr nach und schnippte kurz wissend mit dem Schweif, ehe er antwortete: „Nein, sie kommen nicht zurück. Nie mehr. Und jetzt erzähl schon!"
Dragon vertrug es nicht. Sie wollte es nicht glauben. Die junge Kätzin rollte sich mitten im Schnee zusammen, im tiefen Schatten zweier Häuser und begann, unkontrolliert zu zittern, was nicht nur an der Kälte lag. Tränen stiegen in ihre Augen. Und der Geruch von Blut in die Nase.
Sie schielte auf ihre Pfoten, an denen noch immer das Rot klebte. Dragon schloss die Augen und vergrub ihre Schnauze im Bauchfell, um es nicht länger riechen zu müssen.

Nach einer weile stupste Troy sie aufmunternd an. Scheinbar hatte er nichts von dem Blut gesehen oder gerochen. „Komm schon. Ich wurde auch ausgesetzt. So schlimm ist das nicht!"
„Toll, hast du jemanden umgebracht?", fauchte Dragon innerlich, sagte jedoch kein Sterbenswörtchen. Der Kater musste das nicht wissen.
Trotzdem rappelte sie sich mühsam auf und rieb unauffällig ihre Pfoten im Schnee, um das Blut daran wegzubekommen.
Troy sah Dragon auf einmal ganz geschockt an, starrte auf ihre Pfoten.
„Verflucht! Jetzt hat er es doch bemerkt!", schimpfte die Kätzin innerlich und Angst legte sich um ihr schnell schlagendes Herz wie eine stechende Dornenranke.
„Du wurdest auch von ihnen verletzt, ehe du ausgesetzt wurdest?", flüsterte der Kater mitleidig und drehte ihr seine rechte Seite zu. Eine breite Narbe zog sich von seiner Schulter bis zur mittleren Flanke.
Erleichtert nickte Dragon, wenn er das dachte, war das gut. Dann konnte er ihr nichts nachsagen. Vielleicht konnte er ihr sogar helfen? Die Kätzin brauchte jede Unterstützung, die sie bekommen konnte- egal von wem.
Hier die zweite Seite zu meiner Geschichte über meine alte Fursona Drachenwind.
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